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Belindas Prolog

Der lange Weg zur Tour

Veröffentlicht am 23.04.2022, 11:22 Uhr in Karlsruhe, Deutschland

Sommer 2019: Voller Zuversicht und mit neuen Erkenntnissen zu Ausrüstung und To-Dos kommen wir aus unserer „Probe“-Tour durch das Baltikum zurück. Der Plan unserer Zentralasien-Tour für Frühjahr/Sommer 2020 schien zu stehen!

Die Entwicklung dieses Plans begann bereits im Laufe des Jahres 2018. Im Mai diesen Jahres unternahmen Tizian, ich und zwei Freunde eine viertägige Fahrrad-Tour durch die Vogesen, die nicht nur meine erste mehrtägige Fahrrad-Tour darstellte, sondern während der Tizian und ich auch zusammenkamen. Gleich im Sommer desselben Jahres stand dann unser erster großer, gemeinsamer Urlaub an. Das Ziel dieses Urlaubs umfasste einige Orte, von denen ich schon immer geträumt hatte, sie zu bereisen, mich jedoch nie getraut hatte. Bisher hatte ich vor allem nur Städte- oder Wandertrips innerhalb Europas unternommen. Zusammen mit Tizian habe ich mich also aus meiner Komfortzone gewagt und wir sind zusammen sechs Wochen als Backpacker durch Südostasien gereist. Dabei haben wir auch – abseits der Standard-Backpacking-Routen – auf der Sai-Kung-Halbinsel in Hongkong sowie bei Thakek in Laos mehrtägige Wanderungen mit unserem Zelt unternommen, inklusive Übernachtungen am Strand und in einer Höhle.

„Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“, sagt Tizian immer gerne, und gemäß diesem Motto haben wir uns noch während dieses Backpacking-Urlaubs vorgenommen, dass wir nach unserem Studium gemeinsam eine große Reise unternehmen wollten. Jedoch hat die Südostasienreise gezeigt, dass Backpacking eben so seine Nachteile mit sich bringt: Wenn überhaupt möglich, ist es sehr aufwendig, weg von den großen Städten und touristischen Gegenden zu kommen; man ist auf Transportmittel wie Busse angewiesen und verbringt sehr viel Zeit damit, von Stadt zu Stadt zu kommen, ohne dabei den Weg dazwischen wahrnehmen zu können; dazu sind diese Busfahrten nicht gerade angenehm und das Ganze ist auf lange Zeit doch auch verhältnismäßig teuer. Diese Erfahrung, mein minimalistisches Gemüt sowie das geringe Budget, das wir für die geplante große Reise ansetzen wollten um deren Länge zu maximieren, sprachen sehr für das Fahrrad als Reisetransportmittel. Was Tizian als langjährigem Radreisenden natürlich perfekt in die Karten gespielt hat ;-). Zentralasien hat er natürlich gleich als mögliches Reiseziel einfließen lassen, von dem auch ich schnell überzeugt war, denn sowohl die unendlichen menschenleeren Landschaften als auch die Kulturen entlang der Seidenstraße lockten mich sofort.

Damit sind wir wieder im Sommer 2019, bei der Baltikum-Tour, die im Prinzip dazu da war, uns endgültig davon zu überzeugen, ob unsere große Reise tatsächlich eine Fahrrad-Tour sein sollte; in der ich für meinen Teil zum Beispiel auch sichergehen wollte, dass ich körperlich überhaupt in der Lage bin, einige Wochen den ganzen Tag auf dem Fahrrad zu sitzen. Danach, so schien es, stand der Zentralasien-Tour mit Start im Mai 2020 nichts mehr im Wege.

Für Tizian wäre es ganz passend gewesen, praktisch als Fortsetzung seiner Istanbul-Tour 2013, am Bosporus zu starten und von dort bis durch und hinter das Pamir-Gebirge zu radeln. Jedoch kämen wir dann pünktlich zum tiefsten Winter im zentralasiatischen Hochgebirge an. Aufgrund der klimatischen Bedingungen sahen wir es somit als sinnvoller an, die Tour im Frühjahr 2020 in Almaty, Kasachstan, zu beginnen, den Pamir im Hochsommer zu überqueren und von dort zurück nach Europa zu fahren. Den Winter würden wir dann am warmen Persischen Golf oder in der Türkei verbringen, oder gar bereits wieder zuhause zu sein. Wir haben entsprechend Flüge nach Almaty gebucht und die Reise hätte damit ein absehbar natürliches Ende gehabt, da wir im Prinzip von Zentralasien zurück in Richtung Heimat radeln würden.

Doch dieser Plan sollte Anfang 2020 vereitelt, Alternativen geplant, diese wiederum vereitelt und letztendlich komplett aufs Ungewisse verdammt werden: Die Corona-Pandemie hatte uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Zunächst wurden die Flüge gecancelled; ein Lockdown in Europa samt geschlossener Landgrenzen schien zu diesem Zeitpunkt dennoch undenkbar. Wir dachten also, ein Plan B, in dem wir von Zuhause in Karlsruhe starten und auf dem Landweg Richtung Zentralasien fahren, würde auf jeden Fall möglich sein. Doch bevor sich dieser Gedanke überhaupt festgesetzt hatte, verschlechterte sich auch schon die Situation auf der ganzen Welt und an Reisen war erstmal überhaupt nicht zu denken. Alle Alternativen verliefen sich ins Nichts und wir begaben uns nach unserem Studium statt auf große Tour auf Jobsuche und siedelten uns in einer günstigen Kellerwohnung ein, um unser nun verdientes Geld für die nun auf unbestimmte Zeit verschobene Tour zu sparen.

Mehr als zwei Jahre haben wir nun gewartet, gespart, weitergeträumt … statt wie ursprünglich auf ein halbes oder ganzes Jahr beschränkt, ist das Tourende nun komplett offen. Nebenher haben wir natürlich einen großen Teil unserer Freizeit in die Vorbereitung und Erweiterung der Tour sowie in die Erstellung dieser Webseite und ihrer Inhalte gesteckt. Nebeneffekte dieser längeren Vorbereitungszeit waren allerdings auch einige Änderungen, der Austausch oder das Hinzufügen von Ausrüstung (womöglich wären wir deutlich leichter unterwegs, hätten wir nicht die Zeit und das Geld gehabt uns noch mehr Dinge anzulächeln), die Perfektionierung von minimalen Features auf der Webseite und Ähnliches :-). Man findet halt immer noch etwas zu tun …

Nach der langen Wartezeit ist es nun aber endlich so weit, dass wir bald auch die Früchte dieser Vorbereitung ernten können!

Zweiradler-Touren: Zentralasien-Tour

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